Klimaveränderungen bewirken die Erwärmung der Erdoberfläche. Schmelzendes Polareis lässt nicht nur den Wasserspiegel der Weltmeere und des Grundwassers ansteigen, sondern führt dazu, dass Flüsse stets mehr Wasser aufnehmen müssen. In Zukunft kann das weitere Erhöhen von Deichanlagen keine nachhaltige Lösung mehr sein, sondern es müssen neue Strategien gefunden werden: Häuser und Städte, die vom Wasser getragen werden und mitschwimmen. Von Gebäuden auf dem Wasser geht eine besondere Faszination aus: Magie des Wassers, Bewegung, Spiegelung, Helligkeit durch Reflexion des Sonnenlichtes, Freiräume, Freizeitfeeling, etwas Geheimnisvolles und vieles mehr. Schwimmende Gebäude können zu neuen städtebaulichen Konfigurationen geformt werden, sind nicht an nur den einen ersten Ort gebunden, sondern können den „Wasserort“ wechseln. Diese Städte können schneller neuen Bedürfnissen und neuen Randbedingungen angepasst und verändert werden und haben unterhaltsarme öffentliche Bereiche. Der internationale Begriff dafür ist „light urbanism“, übersetzt also „leichter Städtebau“. Es entsteht ein neuer Stadttyp des 21. Jahrhunderts: die schwimmende Stadt.
Deutschlands derzeit größtes schwimmendes Gebäude
Das 2010 fertiggestellte IBA DOCK in Hamburg kann als ein erster Baustein für neue schwimmende Städte angesehen werden. Es liegt im Müggenburger Zollhafen auf der Veddel – in Nachbarschaft zur Ballinstadt und nur vier Minuten Stadtbahnabstand vom Hauptbahnhof – und ist Deutschlands derzeit größtes schwimmendes Gebäude. Das Gebäude bewegt sich mit der Tide an Dalben täglich 3,5 Meter auf und wieder ab. Selbst bei extremer Sturmflut schwimmt das Gebäude mit dem Wasser auf und passt sich damit der Natur an – ein zukunftsweisendes Konzept für das Bauen in Wasserlagen, wenn Deiche nicht immer weiter erhöht werden können.
Bausystem: | KLEUSBERG Modulbau |
Bauherr: | Ed. Züblin AG |
Fertigstellung: | 2010 |
Brutto GF: | 1.000 m² |
Ausführung: | 3-geschossig |
Standort: | 20539 Hamburg |
Planung: | Prof. Han Slawik, Hannover |