Zukunft: Zirkuläres Denken und Handeln

Zukunft: Zirkuläres Denken und Handeln

Ein Mensch ist durch seine Sprache, sein tägliches Tun, sein persönliches Leben linear gepolt. Dabei wird es in unserer Gesellschaft und Wirtschaft immer wichtiger, heute und in Zukunft Platz für Zirkularität zu schaffen.

Als Synonym für „zirkulär“ könnten auch Begriffe wie „kreisförmig“, „wiederkehrend“, oder „periodisch“ Anwendung finden. Der Grundsatz des zirkulären Denkens und Handelns und die Bezugnahme auf unterschiedliche Prozesse werden dabei schnell ersichtlich. Es geht um vernetzte und Wechselwirkungen berücksichtigende Handlungsprozesse, die sich auch bei KLEUSBERG in unterschiedlichen Bereichen wiederfinden. Beginnend bei den besonders wirtschaftlichen Bau- und Raumsystemen über die Zusammenarbeit mit Lieferanten, Partnern und Kunden bis hin zu den allgemeinen Entwicklungen unserer deutschlandweiten Standorte.

„Nehmen, benutzen, wegschmeißen“ war einmal

Das Kreislaufdenken wird insbesondere im Hinblick auf den Klimaschutz immer präsenter. Es geht um eine nachhaltige Art des Wirtschaftens und in diesem Zuge auch Bauens, den Einsatz ressourcenschonender, recyclingfähiger Materialien und möglichst flexible Produkte und Systeme, die eine Nachnutzung erlauben. Als Unternehmen ist sich KLEUSBERG seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst. Der sortenreine Einsatz von Materialien und die Vermeidung von Verbundstoffen ermöglichen maximale Wiederverwendbarkeit der Baustoffe – ein Bestandteil des zirkulären Bauprinzips. Sowohl Holz- als auch Stahlmodule, aus denen Gebäude für unterschiedlichste Nutzungszwecke entstehen, werden industriell in den deutschen Produktionsstätten vorgefertigt und bereits im Herstellungsprozess als Ressource für die nächste Nutzungsphase betrachtet. Stahl wird bis zu 100 Prozent recycelt und wiederverwendet.

Der Energiebedarf für die Herstellung der Baustoffe kann durch die Wiederverwendung auf verschiedene Nutzungsphasen verteilt werden und verschafft einen maßgeblichen Vorteil gegenüber anderen Bauweisen, der mit der Anzahl der Lebenszyklen größer wird. Holzprodukte lassen sich am Ende der Lebensdauer ebenfalls energetisch verwerten. Bei der Verbrennung wird lediglich so viel CO2 freigesetzt, wie ein Baum während seines Wachstums gebunden hat. Es entsteht ein neutraler CO2-Kreislauf.

KLEUSBERG hat anhand eines Beispielprojektes für die Hausburg Grundschule in Berlin gezeigt, dass auch der Holzmodulbau den Rückbau eines Gebäudes und die darauffolgende Nachnutzung zulässt, sofern dies in der Planung berücksichtigt wird. Das Konzept für die spätere Translozierung liegt bereits vor.

Gemeinsame Forschung für nachhaltige Gebäudelösungen

André Triphaus-Woltermann, Geschäftsführer des Bereichs Projektbau: „KLEUSBERG arbeitet mit Nachdruck an neuen, optimierten Materialkombinationen für seine Bau- und Raumsysteme, um die Zirkularität weiter voranzutreiben.“ In Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig wurden bereits 2019 Ideen für ein gemeinsames Projekt konkretisiert und dieses speziell mit der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen forciert. Im März 2020 errichtete KLEUSBERG am Universitätscampus in Leipzig drei einzelne Module, anhand derer neue Lösungsansätze für mögliche Baukonstruktionen in die Praxis überführt und geprüft werden. Die Module sind geometrisch gleich, beruhen jedoch auf unterschiedlichen Baustoffen und -konstruktionen. Aktuell werden wöchentlich diverse Steuer- und Regelszenarien hinsichtlich der Anlagentechnik und Verschattung durchgeführt.

Unabhängig von diesem Forschungsprojekt haben aktuelle Entwicklungen gezeigt, dass schlanke Leichtbauwände die Leistungsfähigkeit von Massivwänden problemlos erreichen. Insbesondere aufgrund der Rückbaubarkeit und Wiederverwendbarkeit stellt das elementierte Bauen eine ideale Alternative zu konventionellen Massivbauten dar.

Modularität als maßgeblicher Vorteil

Alle Systeme von KLEUSBERG haben eines gemeinsam: Mit ihnen lassen sich flexible Raum- und Gebäudelösungen schaffen, die auf die jeweilige Nutzung zugeschnitten und bei Bedarf anpassbar sind. Unsere Modulgebäude kommen ohne tragende Innenwände aus, was maximalen Spielraum für eine intelligente und gleichzeitig wirtschaftliche Grundrissgestaltung bietet. Spätere Raumanordnungen und damit Nutzungsänderungen sind dank der hochtragfähigen Stahlrahmenkonstruktion sowie der bewährten Trockenbaumethode jederzeit ohne großen Aufwand möglich. So wurde ein ursprünglich für Wohnzwecke errichtetes Gebäude in Dortmund nachträglich rückgebaut und an einem anderen Standort als Bürobau wiedererrichtet.

Aufgrund des niedrigen Gewichts und des hohen Vorfertigungsgrades setzt KLEUSBERG binnen weniger Tage auch dort „eins drauf“, wo konventionelles Bauen an seine Grenzen stößt. Statisch einwandfrei, perfekt an den Bestand angebunden und schnell. Vor allem aber in den Etagen darunter kaum bemerkt. Die Aufstockung oder Erweiterung eines Gebäudes trägt dazu bei, dass beispielsweise eine bereits bestehende Klinik oder Kindertagesstätte weiterhin in Nutzung befindlich bleiben kann. Besteht die Option der räumlichen Erweiterung nicht und ein zusätzlicher, autarker Neubau in unmittelbarem Umfeld ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten nicht möglich, geht die Tendenz dahin, dass solche Gebäude früher oder später leer stehen, da sie keine Chancen für eine Standortentwicklung bieten.

Das System ModuLine® – eine echte Alternative

Das System ModuLine® beruht auf einem Baukastenprinzip mit standardisierten Modulabmessungen. Es stellt insbesondere dann eine sinnvolle Alternative dar, wenn ein Mietgebäude benötigt wird, dass trotz des temporären Nutzens einem konventionell errichteten Gebäude in nichts nachsteht. Die festgelegten Modulgrößen ermöglichen eine besonders wirtschaftliche Projektumsetzung und Wiederverwendung der einzelnen Raumeinheiten. ModuLine® ist für moderne Büroarbeitsplätze oder zeitgemäßen Unterricht prädestiniert. Zuletzt hat KLEUSBERG eigens das flexible System genutzt, um am Standort in Kabelsketal-Dölbau ein bestehendes Bürogebäude um zwei Geschosse aufzustocken und auf über 1.000 m² 44 moderne Arbeitsplätze zu schaffen. Wir sehen auch für uns den Vorteil in der Standardisierung und flexiblen Umnutzungsmöglichkeit, sollte sich der Raumbedarf in naher Zukunft ändern.

Im Frühjahr 2022 endet die Mietlaufzeit von zwei ModuLine® Gebäuden in Babenhausen und Ludwigshafen. Kundenseits werden die Räumlichkeiten ab diesem Zeitpunkt nicht mehr benötigt. Nach der Remontage erfolgt die Aufbereitung der Module im Werk. Im Anschluss finden die Raumeinheiten bei neuen Projekten Verwendung. Die Drittvermarktung des Gebäudes macht das Prinzip nicht nur aus Kostengründen attraktiv, sondern zahlt auch auf die hohe Wertbeständigkeit modularer Bauten ein.

Containerlösungen für den kurzfristigen Raumbedarf

Bei kurzfristigem Raumbedarf, der in der Regel nicht über 36 Monate hinaus geht, greifen Kunden gerne auf Containerlösungen von KLEUSBERG zurück. Über 26.000 Einheiten befinden sich derzeit im Mietpark und auch weitestgehend im Umlauf. Aufgrund der soliden Stahlrahmenkonstruktion bleiben unsere Container mehrere Jahrzehnte in Nutzung. Heute Schule, im nächsten Monat Büro, in Zukunft Verkaufsraum – die Anwendungsmöglichkeiten sind vielseitig. Auch bei den Mietobjekten legt KLEUSBERG Wert auf eine hohe Qualität, gute Ausstattungsoptionen und technisch modernste Raumlösungen. Nach jeder Aufbereitung folgt eine Qualitäts- und Funktionskontrolle, die Voraussetzung für einen weiterführenden Einsatz an einem neuen Bestimmungsort ist. Im Zuge des starken Unternehmenswachstums hat KLEUSBERG vor einiger Zeit ein neues Aufbereitungswerk in Kabelsketal-Gröbers errichtet. In Walsrode wurde ein zusätzlicher Lagerstandort erworben, durch den wir zukünftig noch schneller und wirtschaftlicher auf Kundenanfragen in Norddeutschland reagieren können.

Mehr zum Thema Nachhaltigkeit erfahren Sie im Themenreport Langlebigkeit und Ressourcenschonung durch modulare Gebäudestrukturen.

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